Die multimediale und interaktive Dauerausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ im MARCHIVUM erzählt die historische Entwicklung in Mannheim während der NS-Diktatur. Das MARCHIVUM hat sich seit vielen Jahren die mahnende Erinnerung an den Nationalsozialismus und seine Opfer zur Aufgabe gemacht. Durch die Benennung eines Seminarraums nach Alfred Landecker, wird auch seinem Schicksal gedacht. Landecker, Namensgeber der Foundation, war ein Bürger Mannheims und steht beispielhaft für viele deutsch-jüdische Biographien während des NS-Regimes. Er wurde von der Gestapo aus seiner Wohnung geholt und nach Izbica, einem Ghetto im besetzten Polen deportiert. Was danach mit ihm geschah, ist unklar. Das Ghetto in Izbica war eine Durchgangsstation in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor.
Was verändert sich, wenn eine Demokratie von einer Diktatur abgelöst wird? Und wie gelingt Demokratie danach wieder?
Die Ausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ stellt Fragen nach dem Wie und Warum an unsere eigene Geschichte, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht selbstverständlich ist. Sie muss stets gegen antidemokratische Tendenzen verteidigt werden.
Die multimediale Dauerausstellung zur Mannheimer NS-Zeit thematisiert durch diverse Medieninstallationen die gesellschaftliche Gleichschaltung, die Bücherverbrennung und zeigt Einzelschicksale von Tätern und Opfern.
Den ermordeten Opfern der Shoa wird in einem eigenen Raum gedacht. Digitale Zeitstrahle und Vertiefungsstationen in allen Ausstellungskapiteln helfen, die historischen Ereignisse einzuordnen. Der nach Alfred Landecker benannte Seminarraum steht für Schulklassen und andere interessierte Gruppen zur Verfügung, die sich vertieft über diese Fragen austauschen möchten.
Die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum wird u.a. von der Alfred Landecker Foundation gefördert. Durch die Förderung soll die lokale Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gestärkt und mit dem Dokumentationszentrum insbesondere ein Ort unterstützt werden, der zielgruppenspezifische und zeitgemäße Ansätze des Storytellings verfolgt und auch überregionale Strahlkraft erzeugen kann.
Mehr über das NS-Dokumentationszentrum im MARCHIVUM hier.