Die Stärkung des wissenschaftlichen Dialogs in den Geschichts- und Völkerrechtswissenschaften ist besonders vor dem Hintergrund aktueller Konflikte und Kriege, wie etwa dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Krieg der Hamas gegen Israel, von besonderer Bedeutung. Durch die Förderung der Alfred Landecker Foundation entstehen an der Universität zu Köln das Colleg Konrad Adenauer sowie die Gastprofessur Hans Kelsen Visiting Professorship for the History and Theory of International Law. Beides steht in inhaltlicher Verbindung mit dem von Professorin Angelika Nußberger und den Professoren Fabian Klose und Claus Kreß soeben gegründeten Cologne Center for Advanced Studies in International History and Law (CHL), einer neuen zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität.
Das Colleg Konrad Adenauer ist die zentrale Säule des Cologne Center for Advanced Studies in International History and Law. Es fungiert als Ort des internationalen wissenschaftlichen Austausches und der Wissensvermittlung an der Schnittstelle von Völkerrecht und internationaler Geschichte. Renommierte internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden eingeladen, um hier die Forschung zu Grundlagenfragen in den Feldern der Internationalen Geschichte und des Völkerrechts bis hin zu akuten Gegenwartsproblemen zu vertiefen. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf den Forschungsfeldern Menschenrechte, Humanitarismus, Minderheitenschutz und völkerrechtliche Kollektivrechte, humanitäres Völkerrecht, internationale Strafgerichtsbarkeit sowie elementaren Fragen von Krieg und Frieden. Im Fokus steht darüber hinaus die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Rahmen eines internationalen Fellowship-Programms am Colleg Konrad Adenauer.
Die Gastprofessur Hans Kelsen Visiting Professorship ist der Forschung im Bereich der Geschichte und der Theorie des Völkerrechts gewidmet. Dabei sollen auch Fragen zum Minderheitenschutz, zu kollektiven Rechten im Völkerrecht, zur Verhütung und Verfolgung von Völkerstraftaten sowie zum Kulturgüterschutz und zur Restitution behandelt werden. Namensgeber der Gastprofessur ist Hans Kelsen, im Andenken an den bedeutenden Rechtstheoretiker sowie Staats- und Völkerrechtler, der 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner demokratischen Überzeugungen zwangsweise aus dem Dienst der Universität zu Köln entlassen wurde.