#LastSeen: Bildatlas zu NS-Deportationen erhält Grimme Online Award 2024


Das Verbundprojekt #LastSeen dokumentiert historische Fotografien von NS-Deportationen in einem digitalen Bildatlas. Es wurde nun mit einem Grimme Online Award 2024 in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet.

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Am 16. Oktober wurde im Grimme-Institut in Marl der Grimme Online Award 2024 verliehen. Der Preis für qualitativ hochwertige publizistische Online-Angebote ging in diesem Jahr auch an ein von der Alfred Landecker Foundation gefördertes Projekt: #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Wissen und Bildung“.

Das Projekt wurde federführend vom Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg an der Freien Universität Berlin entwickelt. Das Team um Projektleiterin Dr. Alina Bothe sammelt, erforscht und veröffentlicht sämtliche erhaltene historische Fotografien der Deportationen aus dem Reichsgebiet von 1938 bis 1945. Die daraus entstandene interaktive digitale Ausstellung richtet sich sowohl an Forschende als auch an die interessierte Öffentlichkeit und soll zur Auseinandersetzung mit den Geschichten und Schicksalen in und hinter den Fotos anregen.

Dr. Alina Bothe bei der Preisverleihung in Marl am 16. Oktober 2024. Foto: Mareen Meyer/Grimme-Institut

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Überzeugen konnte #LastSeen die Jury des Grimme Online Award durch wissenschaftliche Präzision, ethischen Umgang mit historischen Bilddokumenten und durchdachte digitale Mittel, wie es in der Begründung heißt: „Das Angebot zeigt eindrucksvoll, wie die Gräueltaten der NS-Zeit durch sorgfältige Forschung und akkurate Aufarbeitung sichtbar gemacht werden können.“

#LastSeen ist eines der wenigen Forschungsprojekte, die bisher mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurden. Dr. Alina Bothe ordnet die Bedeutung des Preises ein: „#LastSeen betreibt fachwissenschaftliche Grundlagenforschung direkt an der Schnittstelle zum Wissenstransfer. Wir teilen unsere Forschungsergebnisse online als work in progress, weil wir Forschung für alle zugänglich machen wollen. Die Auszeichnung zeigt, dass uns dies auf höchstem Niveau gelingt.“

„Das Projekt ermöglicht auf eindrucksvolle Weise die Auseinandersetzung mit historischen Quellen und gibt einen Einblick in die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Denn es macht sichtbar: Deportationen sind am helllichten Tag erfolgt, unter Zeugenschaft der Nachbarn“, sagt Silke Mülherr, Co-CEO der Alfred Landecker Foundation.

Hier geht es zum digitalen Bildatlas: https://atlas.lastseen.org

Mehr Informationen zum Projekt #LastSeen gibt es hier: https://www.alfredlandecker.org/de/article/lastseen

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