
Esra absolvierte ihr Bachelorstudium in Philosophie und Anglistik/Amerikanistik an der Ruhr-Universität Bochum. Ihren Master in Philosophie und Literaturwissenschaft erwarb sie im Rahmen eines gemeinsamen Studienprogramms an der University of Sheffield, der Université de Perpignan Via Domitia und der Universidade Nova de Lisboa. Sie promovierte an der Freien Universität Berlin mit Unterstützung des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und der Ursula Lachnit-Fixson-Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien. Esra war Postdoktorandin der Martin Buber Society of Fellows an der Hebräischen Universität Jerusalem, bevor sie in das Alfred Landecker Lecturer Programm aufgenommen wurde. Sie ist Autorin von Sarah Kofmans literarisches Werk. Frankreichs verdrängte Gedächtnisse (De Gruyter, 2025), der ersten umfassenden Studie über das literarische Werk der Philosophin Sarah Kofman. Das Buch interpretiert Kofmans literarische Praxis als Einspruch gegen den Geschichtsrevisionismus in Frankreich.
Das Projekt von Esra Akkaya untersucht türkisch-jüdische Literaturen in Ladino, Türkisch und Französisch und fokussiert auf transnationale literarische Praktiken und den kulturellen Austausch inner- und außerhalb der Türkei. Ziel der Forschung ist es, bisher vernachlässigte Aspekte der sephardischen Geschichte zu erschließen.
Das Projekt hat zwei Hauptziele: Erstens soll ein tieferes Verständnis der vielfältigen und komplexen jüdischen Geschichte der Türkei durch die Erforschung eines dreisprachigen Textkorpus unter besonderer Berücksichtigung der sephardischen Geschichte erreicht werden. Diese Quellen werfen ein Licht auf wichtige, aber oft vergessene historische Episoden und Berichte. Zweitens wird Esra die Forschungsergebnisse an angehende Sekundarschullehrerinnen & -lehrer weitergeben, damit diese das Wissen an künftige Generationen vermitteln können. Dieser Bildungsansatz erweitert nicht nur das Geschichtsbewusstsein der Studierenden in Bezug auf die türkische Geschichte, sondern hinterfragt auch vereinfachende Narrative und fördert eine differenzierte und inklusive Perspektive.