Buchpräsentation: Begleitband zur Online-Ausstellung „Zwangsräume“ erschienen


Die Online-Ausstellung „Zwangsräume“ beleuchtet die antisemitische Wohnungspolitik in Berlin zwischen 1939 und 1945. Ein nun veröffentlichter Begleitband liefert wichtige Hintergrundinformationen und gibt Einblicke in die Entstehung der Ausstellung.

Das im April 1939 erlassene „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ nahm jüdischen Mieterinnen und Mietern sämtliche Rechte und Wohnsicherheit. In Berlin musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung ihre Wohnungen verlassen und wurde in Zwangswohnungen eingewiesen – meist der letzte Wohnort vor ihrer Deportation und Ermordung. Das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. und die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin haben in einem von der Alfred Landecker Foundation geförderten Projekt die Geschichte dieser Zwangsräume erforscht und in einer Online-Ausstellung veröffentlicht.

Am 15. Oktober fand in der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin die Präsentation des Begleitbandes „Zwangsräume. Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939-1945“ statt. Der von Dr. Akim Jah und Dr. Christoph Kreutzmüller herausgegebene Band enthält auch ein Interview mit Steffen Jost, Head of Program der Alfred Landecker Foundation.

Foto: Jürgen Kramer / Stiftung Topographie des Terrors

Das Buch ergänzt die Online-Ausstellung mit Hintergrundinformationen zum historischen Kontext, zu den beteiligten Behörden und gibt Einblicke in die Lebensbedingungen in den "Zwangsräumen". Exemplarisch werden einzelne Wohnungen in Berlin und ihre Bewohnerinnen und Bewohner vorgestellt. Auch die Situation in anderen Städten wird beleuchtet. In Werkstattberichten erhalten die Leserinnen und Leser zudem Einblicke in die Quellenerschließung, die Entwicklung der Ausstellung und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit.

Lena Altman, Co-CEO der Alfred Landecker Foundation, unterstrich bei der Vorstellung des Begleitbands die Bedeutung des gesamten Projekts: „Das Aktive Museum hat es geschafft, mit diesem Projekt weit in den öffentlichen Raum hineinzuwirken und es gleichzeitig auf solide wissenschaftliche Füße zu stellen. Das Projekt ‚Zwangsräume‘ schafft eine wichtige Grundlage dafür, politische Maßnahmen des NS-Regimes sichtbar zu machen und historisch einzuordnen. Es ermöglicht dadurch auch den Brückenschlag zum Hier und Heute.“

Die Publikation ist im Open Access als PDF verfügbar oder kann über die Website des Metropol Verlag bestellt werden: https://metropol-verlag.de/produkt/zwangsraeume-antisemitische-wohnungspolitik-in-berlin-1939-1945/

Hier geht es zur Online-Ausstellung: https://zwangsraeume.berlin/de

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