Bareez Majid


Bareez Majid ist Literaturwissenschaftlerin an der Universität Leiden in den Niederlanden. Ihr Forschungsprojekt befasst sich mit der Erinnerung an den Holocaust und den Völkermord an den Kurden durch das Regime von Saddam Hussein im Irak, bekannt als Anfal.

Bareez Majid hat einen BA-Abschluss in Literaturwissenschaft und einen MA-Abschluss in Nahoststudien. In ihrer Doktorarbeit, die sie im Mai 2022 an der Universität Leiden erfolgreich verteidigte, trafen diese beiden Bereiche aufeinander: Mit einem interdisziplinären Ansatz untersuchte sie Post-Konflikt-Erinnerungskulturen mit besonderem Augenmerk auf die Zeit nach Saddam Hussein in der Region Kurdistan im Irak.

Im Jahr 2024 wird Barrez' erste Monografie in der Palgrave-Reihe Cultural Heritage and Conflict mit dem Titel Towards an Understanding of Kurdistani Memory Culture: Apostrophic and Phantomic Approaches to a Violent Past veröffentlicht. Im Jahr 2022 veröffentlichte sie das von ihr mitverfasste Buch Exploring Hartmut Rosa's Concept of Resonance, das den einflussreichen Resonanzbegriff des deutschen Soziologen Hartmut Rosa um eine postkoloniale Perspektive bereichert.

Ihre Forschung wurde vom niederländischen Forschungsrat (NWO) unterstützt. Zwischen 2021 und 2023 war sie außerdem Postdoc-Stipendiatin am Heidelberger Zentrum für Transkulturelle Studien an der Universität Heidelberg in Deutschland und 4EU+ Fellow am Institut für Internationale Studien an der Karls-Universität in Prag.


Projektbeschreibung

Erinnerungen bewahren, Gräben überbrücken: Das kurdische Kriegs- und Erinnerungsarchiv und sein transkultureller Ansatz zur Erinnerung an den Holocaust und die Anfal.

Mit diesem Projekt soll ein innovatives kurdisches digitales Archiv eingerichtet werden, das sich mit der Erinnerung an den Völkermord an den Kurden, allgemein bekannt als Anfal, und dem Gedenken an den Holocaust befasst. Dieses Archiv wird auf partizipatorischer Basis arbeiten und die lokalen Gemeinschaften in seine Pflege einbeziehen. Anhand der gesammelten Daten will das Projekt das Potenzial partizipativer digitaler Archive in (Post-)Konfliktgesellschaften untersuchen. Insbesondere sollen diese Erkenntnisse auf Museumspraktiken und Versöhnungsstrategien in diesen Kontexten angewendet werden.

Diese umfassende Forschung stützt sich auf ein breites Spektrum an Methoden und theoretischen Rahmen, die Disziplinen wie Kritische Theorie und digitale Geisteswissenschaften umfassen, und verwendet sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze. Im Mittelpunkt des Projekts steht eine transkulturelle Perspektive, die die Bedeutung des interkulturellen Dialogs zwischen verschiedenen Erinnerungskulturen – Anfal einerseits und Holocaust andererseits – hervorhebt, die von Traumata geprägt und durch unterschiedliche Geschichten geformt sind. Es zielt darauf ab, das interkulturelle Verständnis zu fördern, ohne dabei die Besonderheiten der historischen und sozialen Kontexte und Bedingungen aus den Augen zu verlieren.

Unsere Themen

An den Holocaust erinnern

Antisemitismus bekämpfen

Demokratie stärken

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