Das digitale Spiel soll Ende 2026 veröffentlicht werden. Spielerinnen und Spieler schlüpfen darin in die Rolle einer jungen Frau, die ihre Großmutter zur Familiengeschichte befragt und dabei mit der Erinnerungswelt der Kriegskindergeneration konfrontiert wird. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit Familienangehörige in die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen verstrickt waren. Die Oma gibt ihre Erinnerungen jedoch nur widerwillig preis, zudem sind sie verfälscht und bruchstückhaft.
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Die Aufgabe der Spielerinnen und Spieler wird es sein, die Großmutter dazu zu bringen, von der beschwiegenen Vergangenheit zu erzählen, und diese Erzählungen gleichzeitig zu hinterfragen. Dabei erfahren sie, wie die langfristigen psychischen Folgen des Nationalsozialismus Familien bis in die Gegenwart hinein prägen können. Das digitale Spiel „Meine Oma (88)“ verschiebt damit den Fokus von einer rein historischen Perspektive auf die NS-Geschichte hin zu einer Auseinandersetzung mit der transgenerationalen Erinnerung daran.
Innovatives Gamedesign und erinnerungskulturelle Expertise
Das digitale Spiel wird von der Gedenkstätte und ROTxBLAU in einem partizipativen Prozess entwickelt, der innovatives Gamedesign mit erinnerungskultureller Expertise vereint. Die Gedenkstätte gewährleistet hierbei die historische Plausibilität des Spiels und begleitet den Entwicklungsprozess mit einem pädagogischen Programm zum Thema Familiengeschichte. In verschiedenen Workshopformaten unterstützt die Gedenkstätte Jugendliche bei der Erforschung ihrer eigenen Familiengeschichten. Die persönlichen Erfahrungen der Jugendlichen dienen als wichtige Impulse für die Entwicklung der Storyline des Spiels. Gleichzeitig fungieren sie als Testpersonen für das Spiel und geben Feedback zu Spieldesign und -mechanik. Das Spiel wird ein non-lineares Exploration Adventure und richtet sich an Personen ab ca. 16 Jahren, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund. Es wird auf allen gängigen Gaming-Plattformen verfügbar sein.